Der Begriff „Bibliomanie“ ist, wie ich glaube, vielen Bücherliebhabern bekannt. Er bezeichnet die maßlose Leidenschaft für Bücher, welche schon starke Anzeichen für eine Sucht aufweist. Doch was bitteschön sind Bibliotaphen?
Bibliotaphen lieben wie die Bibliomanen ebenfalls Bücher über alles. Darüber hinaus verstecken sie ihre Bücher an geheimen, nur ihnen bekannten Orten. Außerdem verleugnen sie oft den Besitz von Büchern. Heimliche Bibliomanen also, die ihre Bücherschätze mit niemandem teilen wollen. Oder die sich vor anderen für ihre Bücherobsession schämen?
Der Begriff Bibliotaph leitet sich vom griechischen „biblion“ (Buch) und „taphos“ (Grab) ab – da das Buch wie in einem Grab, aus dem es kein Entkommen gibt, gefangen ist. Und der Bibliotaph ist dann fast so etwas wie ein „Bücher-Totengräber“. Wer weiß, wieviele dieser „Buchkranken“ unvorstellbare Schätze in Kellern oder auf Dachböden horten? Aber spätestens nach dem Tod eines solchen „Buchversteckers“ kommen auch diese Bücher wieder unter die Leser.
Weitere krankhafte Arten mit Büchern umzugehen:
- Biblioklast (von griech. klastein = zerbrechen): jemand, der Bücher zerstören will
- Bibliopath (von griech. pathos = Leiden): jemand, den Bücher krank machen
- Bibliophob (von griech. phobos = Angst): jemand, der Angst vor Büchern hat
- Biblioskop (von griech. skopein = betrachten): jemand, der Bücher durchblättert, ohne zu lesen
- Bibliovers (von lat. versus = gegen): jemand, der Bücher zweckentfremdend nutzt
Wer sich über dieses faszinierende Thema näher informieren möchte, der findet hier einen überaus interessanten, umfangreichen Artikel, der auch zum Downlaod als PDF-Datei zu Verfügung steht:
ÜBER DEN KRANKHAFTEN UND HEILSAMEN UMGANG MIT BÜCHERN
Zum Glück konnte ich trotz jahrzehntelanger Beschäftigung mit alten Büchern noch keine Anzeichen eines krankhaften Umgangs mit Büchern feststellen. Aber unter Bibliophilie (= Liebe zum Buch) leide ich ziemlich heftig! 🙂