sicherheitsschwamm
Aus einer Broschüre über Verhütung aus dem Jahr 1908 mit dem Titel „Die Schutz- und Vorbeugemittel und ihre Anwendung“

Safety-Sponges oder Sicherheits-Schwämmchen

sind ein alt- und allbekanntes Schutzmittel gegen Befruchtung.

Es eignen sich dazu nur die zartesten feinporigen, wohlgeformten Stücke von passender Grösse, welche aus der vom greichischen Archipel kommenden Rohware eigens ausgesucht, gereinigt und nach Professor Listers Methode desinfiziert und präpariert werden.

Sie sind entweder ganz mit feinem Seidennetz umgeben oder nur mit seidener Schnur versehen.

Bei Anwendung derselben wolle man darauf achten, dass sie nicht zu klein gewählt werden, damit sie die Scheidenwölbung ausfüllen und den Muttermund vollständig abschliessen. Für richtige Platzierung vor dem Gebärmuttermund muss natürlich gesorgt werden.

Auch empfiehlt es sich, der grösseren Sicherheit wegen die Schwämmchen vor dem Einführen in die Scheide nicht bloss mit Wasser zu benetzten, sondern mit antikonzeptioneller Lösung zu tränken, wozu sich als sehr wirksam und dabei ungiftig am besten ebenfalls die Sitron-Lösung eignet.

Bei Verwendung des Sicherheits-Schwämmchens, vorausgesetzt, dass dasselbe, wie oben angegeben, mit Sitron-Lösung gut getränkt und richtig plaziert war, braucht die Reinigungs-Ausspülung nicht sogleich vorgenommen, sondern kann auf gelegenere Zeit verschoben werden.

Ob die Methode wohl tatsächlcih funktioniert hat? Das würde mich ja wirklich mal interessieren. Aber wahrscheinlich gab es vor über 100 Jahren dazu noch keine Statistik, oder? Was war wohl diese Sitron-Lösung?

Und wenn ich den letzten Absatz richtig interpretiere, konnte man die Schwämmchen auch mehrmals verwenden: einfach auswaschen und schon wieder einsatzbereit.

Da lobe ich mir doch unsere heutigen Möglichkeiten gegen ungewollte Schwangerschaften. 🙂