Albert Camus starb am 4. Januar 1960 als Beifahrer bei einem Autounfall auf der Fahrt von Lourmarin nach Paris in der Nähe von La Chapelle Champigny. Der von Michel Gallimard (ein Neffe von Camus’ Verleger) gefahrene Wagen kam ins Schleudern, als ein Hinterreifen platzte und prallte mit der Beifahrerseite gegen einen Baum. Albert Camus war sofort tot, der Fahrer starb am 14. Januar an den Folgen des Unfalls. Die beiden weiteren Insassen, die hinten gessen hatten – Madame Gallimard mit Tochter Anne – überlebten. Camus hatte bereits eine Bahnfahrkarte nach Paris gekauft, als er sich von Michel Gallimard zur Mitfahrt in dessen Wagen überreden ließ.

Albert Camus 1957 bei der Verleihung des Nobelpreises für Literatur

1973 wurde Ingeborg Bachmann in ein römisches Krankenhaus eingeliefert. Sie war beim Rauchen eingeschlafen und hatte sehr schwere Brandwunden. Schon kurz nach ihrer Einlieferung starb die durch Medikamenten- und Drogenmißbrauch stark geschwächte Schriftstellerin.

An einer Kohlenmonoxidvergiftung starb im Herbst 1902 der französische Schriftsteller und Journalist Émile Zola in seiner Pariser Wohnung. Nachdem sich die Gerüchte mehrten, es hätte sich um einen Selbstmord oder Mord gehandelt, wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt. Diese machte Experimente mit dem Ofen und kam zu dem Ergebnis, dass es ein Unfall war. 50 Jahre später tauchten Bericht über einen Schornsteinfeger auf, der angeblich zugegeben hatte, den Kamin Zolas absichtlich verstopft zu haben. Die wahren Umstände werden sich aber wohl nicht mehr klären lassen.

Émile Zola, Aufnahme Nadar

Am 17. Juli 1987 endete das Leben des Schriftsteller Jörg Fauser viel zu früh auf einer Münchner Autobahn zwischen Feldkirchen und München-Riem. Er wurde von einem Lastwagen überfahren, nachdem er in der Nacht seines 43. Geburtstages betrunken über die Leitplanken gestiegen war.

Einen der kuriosesten Tode starb vermutlich der amerikanische Schriftsteller Tennessee Williams, wenn man beim Sterben nicht besser von tragisch spricht: er erstickte am 25. Februar 1983 in einem Hotel in New York an einem Flaschenverschluss für Augentropfen oder Nasenspray. Der zuständige Gerichtsmediziner diagnostizierte einen Unfall, sein Bruder Dakin und einige Freunde vermuteten einen Mord. Beigesetzt wurde Tennessee Williams in St. Louis.

Kennen Sie weitere tragische Todesfälle von Dichtern und Schriftstellern? Dann freue ich mich auf Ihre Kommentare zu diesem Artikel – denn ich plane einen weiteren Bericht zu diesem Thema.

2 Gedanke zu “Tragische Todesfälle von Schriftstellern”
  1. Der ostdeutsche Dichter und Schriftsteller Matthias Baader Holst, der 1990 von einer Straßenbahn angefahren wurde und kurz darauf starb. Peter Wawerzinek hat in seinem Buch „Das Desinteresse“ Erinnerungen an seinen Freund und Kollegen zusammengefasst.

  2. Der österr. Schriftsteller Ödön von Horvath wurde auf den Champs Elysees während eines Gewitters von einem herabstürzenden Ast erschlagen.
    Der österr. Biedermeier-Dichter Ferdinand Raimund erschoss sich nach einem Hundebiss, weil er glaubte, der Hund hätte Tollwut gehabt – was aber nicht der Fall war. Raimund starb wenige Tage danach an den Folgen des Schusses.

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