Die Buchdruckerkunst brachte einige ältere Bibeln hervor, die nicht nur wegen ihrer Schönheit oder kunstvollen Ausführung berühmt wurden, sondern wegen textlicher Eigenheiten. Hier einige Exemplare, die bei Sammlern sehr begehrt sind.

Wie kommen die Wanzen in die Bibel?

Die Wanzen-Bibel (Bug-Bibel, 1551) – so genannt wegen einer falschen Übersetzung in einem Satz des 91. Psalms. Anstelle des Satzes „Thou shalt not be afraid for the terror by night“ steht dort „Thou shalt not be afraid of any buggies by night“ („Du brauchst dich des nachts nicht vor Wanzen zu fürchten“).

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Die Reithosen-Bibel (Breeches-Bibel, 1560) – so genannt, weil darin zu lesen ist, daß Adam und Eva „Feigenblätter zusammennähten und sich daraus Reithosen (Breeches) anfertigten“.

Die Sirup-Bibel (Treacle-Bibel, 1568) – so genannt, weil in dem Satz „Is there no balm in Gilead?“ anstelle des Wortes „balm“ (Balsam, Trost) versehentlich das Wort „treacle“ (Sirup) verwendet wird.

Die kleinste Bibel der Welt ist erst im Mai 1997 in Tschechien aufgetaucht. Ein 27-jähriger Mann hat das Buch auf dem Dachboden seines Elternhauses in der westböhmischen Stadt Stribro (Mies) gefunden. Das im Jahre 1857 gedruckte Buch ist nur sieben mal fünf Millimeter groß. Möglicherweise ist die in Frakturschrift gedruckte tschechische Bibel auch das kleinste Buch der Welt.

Buch-Rekorde – ein Lexikon mit 11.095 Bänden und eine Zeitung für Riesen

Anfang des 15. Jahrhunderts stellten chinesische Gelehrte eine Enzyklopädie zusammen, die 11.095 Bände umfaßte. Nicht überliefert ist, wieviel Zeit sie für die Bearbeitung benötigten.

Seit ihrer Gründung im Jahre 1816 brachte die Amerikanische Bibelgesellschaft nahezu eine Milliarde Bibeln in Umlauf. Die Bibel ist das Buch mit den meisten in Umlauf gebrachten Exemplaren – wie viele davon allerdings auch tatsächlich gelesen wurden, ist leider unbekannt.

Bilder-Conversations-Lexikon für das deutsche Volk
Bilder-Conversations-Lexikon für das deutsche Volk

Die Boston Nation, eine Zeitung, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Ohio erschien, hatte ein Seitenformat von rund 2,30 m Länge und 1,70 m Breite. Es waren zwei Personen erforderlich, um sie in Leseposition zu halten.

Einen eher zweifelhaften Rekord hält das „Guinness-Buch der Rekorde“: es ist das meistgestohlene Buch in öffentlichen Bibliotheken.

Die ersten gedruckten Bücher entstanden in Asien

Das erste gedruckte Buch stammt aus dem Jahr 868 und wurde mit hölzernen Druckformen hergestellt. Das Buch heißt „Diamant-Sutra“ und handelt in chinesischer Übersetzung von einem Gespräch zwischen Buddha und seinem Schüler Subhuti.

Das erste uns bekannte Buch, das mit beweglichen Lettern gedruckt wurde, heißt „Sun-tzu-shi-chia-chu“ und erschien 1409 in Korea.

Notizbücher aus Stein

In der Jungsteinzeit wurden die Menschen seßhaft und gingen zu einer produzierenden Wirtschaftsweise über: sie kultivierten Wildgetreide, domestizierten Tiere, stellten Keramikgefäße her und errichteten große Tempelanlagen. Dabei entstand das Bedürfnis, über die vorhandenen Vorräte „Buch zu führen“. Kerngebiete dieser Entwicklung waren das nördliche Zweistromland und die Region des heutigen Syrien / Palästina, wo etwa gleichzeitig schriftliche Aufzeichnungsverfahren erfunden wurden, der Iran, Indien sowie China.

Als die ersten Hochkulturen in Ägypten, in Mesopotamien, in Indien am Indus und in China am Hoangho entstanden, hatte sich die Schrift bereits von einfachen Bildzeichen zu mehreren abstrakten Wort- und Lautschriften entwickelt. Die ältesten Zeugnisse, vermutlich mehr als 6000 Jahre alt, sind neolothische Tontafeln aus dem babylonischen Uruk, die zur Tempelabrechnung dienten.

Etwa um die gleiche Zeit, 5000 bis 4000 v.Chr. sind Keramiken der Yangshao-Kultur entstanden, die man 1962 bei Ausgrabungen in Paa-t’o bei Xi’an in der chinesischen Provinz Shaanxi gefunden hat. Sie zeigen die Ur-Zeichen für die Ziffern 5, 7 und 8.

Das teuerste Buch der Welt

Ein Londoner Antiquar zahlte im Dezember 2010 auf einer Auktion umgerechnet 8,6 Millionen Euro (7,3 Millionen Pfund) für das Buch „Birds of America“ („Die Vögel Amerikas“) von John James Audubon.

John James Audubon: Trompeterschwan aus ''The Birds of America'' Date : 1838
John James Audubon: Trompeterschwan aus “The Birds of America“ Date : 1838

Das Buch des berühmten französisch-amerikanischen Ornithologen Audubon stammt aus dem 19. Jahrhundert und enthält wunderschöne, lebensgroße Farbdrucke von Vögeln. Weltweit gibt es nur noch rund 100 Exemplare des Buches. Die meisten befinden sich im Besitz privater Sammler und von Museen und sind unverkäuflich.

Gesellschaft der Bibliophilen e.V.

Wer sich für alte oder auch schön gestaltete Bücher interessiert, der ist bei der ältesten deutschen Vereinigung von Bücherfreunden gut aufgehoben. Seit 1899 widmen sich die Mitglieder der Gesellschaft der Bibliophilen e.V. dem Sammeln von Büchern. „Die Bibliophilen wollen zeigen, daß das Büchersammeln in all seinen Spielarten eine überaus lebendige und spannende Passion ist, Sie pflegen diese faszinierende Leidenschaft des Stöberns und Jagens nach alten und auch neueren raren und originellen Büchern, ob Inkunabel oder Taschenbuch, Pressendruck oder Comicstrip, Erstausgabe oder Flugblatt in allen Spielarten.“ (Zitat von der Homepage der Gesellschaft).

Bezugsquellen für Büchersammler

Erste Adresse für alle Sammler und natürlich auch für Leser ist das Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher (ZVAB). Im größte Online-Antiquariat für deutschsprachige Titel bieten über 3.000 professionelle Antiquare aus 27 Ländern rund 35 Millionen antiquarische oder vergriffene Bücher in vielen Sprachen sowie Noten, Graphiken, Autographen, Postkarten und Schallplatten an.

zvab

Die Buch-Suchmaschine Eurobuch durchsucht nach eigenen Angaben die Bestände von 60.000 Antiquariaten und Neubuchhändlern, darunter auch Amazon, ebay, das ZVAB und Abebooks.de, und vergleicht deren Preise direkt.

eurobuch

Und dann sollte man sich immer mal wieder das Vergnügen gönnen, auf einer der großen Antiquariatsmessen oder einem Büchermarkt selbst in den dort vertretenen Schätzen zu stöbern. Es ist doch immer wieder ein besonderes Erlebnis, ein altes Buch zu fühlen, zu riechen und darin zu blättern.

Literatur für Büchersammler:

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