Geboren wurde Konrad Alexander Friedrich Duden am 3. Januar 1829 auf Gut Bossigt bei Wesel. Von 1837 bis 1846 besuchte er in Wesel das Gymnasium, das seit Februar 1985 seinen Namen trägt. Mit dem Abitur in der Tasche schrieb er sich in Bonn für die Studienfächer Geschichte, klassische Philologie, Philosophie und Germanistik ein.
Examen, Hauslehrertätigkeit in Genua, Promotion und Aufstieg zum Prorektor
Nachdem er im Jahre 1854 sein Lehramtsexamen bestanden hatte, unterrichtete er in Frankfurt am Main und in Genua als Hauslehrer. Duden promovierte 1858 an der Universität Marburg mit einer Dissertation über die Antigone des Sophokles mit dem Titel „De Sophoclis Antigona“. Er kehrte 1859 von Genua nach Deutschland zurück. Hier arbeitete er als Lehrer und später als Prorektor am Arcgigymnasium in Soest. Zehn Jahre später wechselte er als Gymnasialdirektor nach Schleiz in Thüringen. Während seiner Zeit als Hauslehrer in Italien lernte er in Messina die Tochter des deutschen Konsuls, Adeline Jakob, kennen und lieben. Die beiden heirateten 1861 in Messina. Die Eheleute Duden bekamen sechs Kinder.
Erste Bemühungen um eine einheitliche Rechtschreibung
Während seiner Zeit als Gymnasialdirektor in Schleiz wurden ihm die Probleme der deutschen Rechtschreibung besonders bewusst. Damals gab es für das 1871 gegründete Deutsche Reich keine einheitlichen Schreibweisen – jede Behörde, jede Schule, jedes Unternehmen pflegte seine eigene „Hausorthografie“. Duden wollte eine einheitliche Rechtschreibung für Deutschland schaffen und sah keine Möglichkeit, dies von Schleiz aus umzusetzen. Da kam ihm 1876 das Angebot aus dem hessischen Hersfeld gerade recht, die Leitung des dortigen Königlichen Gymnasiums zu übernehmen.
Der „Urduden“ erscheint 1880
In Hersfeld veröffentlichte Konrad Duden 1880 sein wichtigstes Werk: „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“. Damit war die deutsche Einheitsrechtschreibung der „Duden“ geboren. Dieser „Urduden“ enthält auf 187 Seiten 28.000 Wörter.
Der deutsche Bundesrat führte 1902 Dudens „Regeln für die deutschen Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“ verbindlich ein (das war bereits die siebte Auflage seines Wöterbuchs). Die Schweiz und Österreich-Ungarn schlossen sich dieser Einführung an. Noch heute heißt es bei allen Zweifeln in der deutschen Rechtschreibung „Guck doch im Duden nach!“. Die aktuelle 26. Auflage des Dudens von 2013 umfaßt 140.000 Stichwörter auf 1.216 Seiten.
Konrad Duden stirbt 1911 in Sonnenberg bei Wiesbaden
Konrad Duden trat 1905 in den Ruhestand, den er in Sonnenberg bei Wiesbaden verbrachte. Dort starb er am 1. August 1911. Seinem Lebenswerk war er bis zum Schluss treu – man fand in seinem Nachlass das Manuskript für die neunte Auflage, die 1915 erstmals unter dem Titel „Duden – Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter“ erschien. Beigesetzt wurde der „Vater der deutschen Rechtschreibung“ seinem Wunsch gemäß im Familiengrab in Bad Hersfeld.
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