Die bekannteste künstlerische Strömung in der Bildenden Kunst des frühen 20 Jahrhunderts ist der Expressionismus. Diese Stilrichtung ist vielseitig und nicht ausschließlich an die Malerei gebunden. Sie hatte auch entscheidenden Einfluss auf andere Bereiche der bildenden Kunst sowie auf die Literatur und Buchillustrationen.
Im Gegensatz zum Naturalismus (die Welt darstellen, wie sie ist) und dem Impressionismus (die Welt abbilden, wie sie dem Künstler erschien), steht beim Expressionismus das subjektive Empfinden des Künstlers im Vordergrund. Das was den Künstler in seinem Innersten bewegte, so wie die Welt individuell auf ihn wirkte, dass sollte im Expressionismus über verschiedene künstlerische Materialien ausgedrückt werden.
Charakteristika der expressionistischen Buchillustration
Der Wunsch danach etwas Ausdrücken zu wollen, fand sich auch in den Illustrationen des Expressionismus wieder. Hier ging es nicht mehr um dekorative Elemente, sondern um Formen und Farben, die ausdrücken konnten, was der Künstler fühlte. Die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs hallten noch in den Künstlern des Expressionismus nach und hatten häufig die Verwendung von gebrochenen Farben, Motiven und Formen zur Folge, die das Nachkriegsgefühl einer ganzen Generation darstellen sollten.
Zu den wichtigsten Gestaltungsmitteln der expressionistischen Buchillustration gehörten die Drucktechnik der Holzschnittillustration, meist großflächig in schwarz gehalten oder in kräftig bunt sowie die Verwendung der Fotomontagetechnik.
Die wichtigsten Vertreter im Überblick
Die Künstler des Expressionismus waren häufig Maler, Grafiker und Schriftsteller in einem. Hier ein kleiner Überblick der bekanntesten Buchillustratoren des Expressionismus:
– Der Österreicher Oskar Kokoschka fertigte zu seinem literarischen Werk „Träumende Knaben“ die Illustrationen selbst an, die 1908 von den Wiener Werkstätten, einer Produktionsgemeinschaft bildender Künstler, herausgegeben wurden.
– Der Österreicher Alfred Kubin schrieb und illustrierte seinen Roman „Die andere Seite“ eigenhändig, um eine Schaffenskrise als Maler zu überwinden. Zusätzlich kreierte er auch Buchillustrationen für zahlreiche namenhafte Autoren, wie Edgar Allan Poe oder Dostojewski.
– Ernst Ludwig Kirchner, deutscher Maler und Grafiker, entwarf eine der bemerkenswertesten Buchillustrationen des Expressionismus. Er gestaltete neben den eigentlichen Illustrationen im Buch auch den Einband, die Titelfassung und die Typografie des Werkes „Umbra vitae“ von Georg Heym.
– Paul Klee, deutscher Grafiker und Maler schuf Buchillustrationen mit eher dämonisch-fantastischen Tendenzen. So unter anderem für den französischen Philosophen Voltaire und dessen satirisches sowie pessimistisches Werk „Candide“.
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