Vor einigen Tagen habe ich „Der alte Mann und das Meer“ aus meinem SUB (= Stapel ungelesener Bücher) herausgekramt und das momentan ja nicht so tolle Wetter zum Schmökern genutzt. Tja, warum nur hatte ich dieses Buch schon so lange auf meinem Lesestapel und habe es nie in Angriff genommen? Da paßt dieses Zitat von Ernest Hemingway sehr gut:

Ein klassisches Werk ist ein Buch, das die Menschen loben, aber nie lesen.
Ernest Hemingway

Kann aber bei mir auch daran liegen, dass ich vor Jahren beide Verfilmungen (da gab es eine mit Spencer Tracy in der Rolle des Fischers aus dem Jahre 1958 und eine weitere TV-Version mit Anthony Quinn in der Hauptrolle, die 1989 entstanden ist) gesehen habe. Und ich mag es gar nicht, Bücher zu lesen, wenn ich die Verfilmung kenne. Statt mir meine eigenen Vorstellung zu machen, spukt mir dann immer die Gestalt des Schauspielers durch meine Fantasie.

Anderherum ist es übrigens genauso: habe ich das Buch gelesen, meide ich den daraus resultierenden Film – meist bin ich enttäuscht, weil die Leinwandbilder so gar nicht meinem „Kopfkino“ entsprechen.

Doch nun endlich zum Buch von Hemingway. Hauptperson ist ein alter Fischer, der seit über 80 Tagen ohne Fangerfolg ist und trotzdem noch jeden Tag unverdrossen allein aufs Meer hinausfährt, nachdem sein Lehrling auf Wunsch dessen Eltern auf ein andreres, „glücklicheres“ Fischerboot wechseln mußte. Der Junge liebt den Alten und kümmert sich weiterhin um ihn.

Am 84. Tag beschließt der alte Fischer, weiter hinaus zu fahren, um endlich wieder einmal einen Fisch zu fangen. Und diesmal hat er wirklich Erfolg: er hat den größten Fisch am Haken, den er in seinem ganzen Leben gesehen hat. Und nun folgt die sehr ausführliche, packende Schilderung des Kampfes zwischen Mann und Fisch, den zunächst der Mann gewinnt. Doch das Meer ist unerbittlich und holt sich die Beute Stück für Stück wieder zurück: zahlreiche Haie zerfleischen den an der Außenwand des Bootes festgemachten Marlin. Alle verzweifelten Abwehrversuche des Fischers sind vergeblich, zurück bleibt nur ein Gerippe.

Völlig erschöpft erreicht der alte Mann in der Nacht schließlich wieder seinen Heimathafen, vertäut sein Boot samt Fischgerippe und schleppt sich in seine Hütte, wo er in einen tiefen Schlaf fällt. Am nächsten Morgen bestaunen die Bewohner des Dorfes die Beute, Sein ehemaliger Lehrjunge macht sich große Sorgen um den Alten, findet ihn aber wohlbehalten im Bett. Er verspricht ihm, ab sofort wieder mit ihm zu fahren.

Ein recht spannendes Buch, dass vor allem den Kampf und die Gemütslage des alten Fischers sehr packend beschreibt. Und es hat mir Lust auf mehr Hemingway gemacht: in meinem SUB liegen noch „Fiesta“ und „Wem die Stunde schlägt“ – die kommen mit Sicherheit noch dieses Jahr „dran“.

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Ernest Hemingway – Der alte Mann und das Meer

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