Was tun mit antiquarischen Büchern? Wer sie nicht behalten will, weil sie im Regal nur noch den Platz für neue Errungenschaften blockieren, denkt häufig erst einmal daran, die Literatur wegzuschmeißen. Dabei vergisst man, dass es auf der Welt eine Vielzahl von Sammlern gibt, die große Freude an den antiquarischen Stücken hätten und bereit wären, für den Erwerb derselben Geld zu bezahlen. Deshalb ist es in manchen Fällen sinnvoll, einen Buchrestaurateur mit der „Aufpeppung“ zu beauftragen und die Bücher anschließend zu verkaufen.
Nicht jedes alte Buch ist auch gleich antiquarisch
Die Frage, wann sich die Restauration und der Verkauf alter Bücher lohnen können, ist schnell beantwortet: Immer dann, wenn es sich um antiquarische Stücke handelt. Doch was zeichnet ein antiquarisches Buch konkret aus? Was unterscheidet es von anderen alten Büchern? Eine einheitliche Definition gibt es leider nicht. Dennoch lässt sich mit gutem Gewissen behaupten, dass moderne gebrauchte Bücher ab den 1990er-Jahren nicht antiquarisch, sondern schlicht und ergreifend benutzt und damit nicht mehr neu sind.
Ab welchem Veröffentlichungszeitraum von antiquarischen Büchern die Rede sein darf, hängt von der Interpretation des Einzelnen ab. Vor allem bei Literatur zwischen 1900 und 1990 ist der Grat schmal zwischen einfach alt oder wirklich antiquarisch. Hier entscheidet gemeinhin die noch verfügbare Stückzahl der jeweiligen Ausgabe auf dem Markt: Je weniger Restexemplare vorhanden sind, desto antiquarischer ist das Buch. Bücher, die vor dem 20. Jahrhundert veröffentlicht wurden, gelten nahezu immer als antiquarisch.
Wichtig: Neuauflagen von frühen Werken aus späteren Jahrhunderten oder Jahrzehnten sind nur selten als antiquarisch zu bezeichnen. Es geht also vorwiegend um Erst- und unter Umständen zeitlich nah daran gekoppelte Folgeauflagen. Beispiel: Ein Werk aus dem 18. Jahrhundert, das im Jahr 1990 neu aufgelegt wurde und nun gebraucht ist, verdient den Titel „antiquarisch“ nicht. Zwar kann man auch versuchen, solche Bücher zu verkaufen, doch die Erfolgsaussichten sind relativ gering.
Welche Arten von Büchern gelten als erfolgversprechend?
Erfolgversprechende antiquarische Bücher müssen mehrere harte und weiche Kriterien erfüllen. Die harten Kriterien beziehen sich auf den äußeren Zustand des jeweiligen Buchs. Sind alle Seiten vorhanden und möglichst unbeschädigt, ist schon viel gewonnen. Bücher mit lockeren oder gar losen Blättern verkaufen sich schlecht. Auch Kopf-, Fuß- und Seitenschnitt sowie der Buchrücken sollten unbeschädigt und sauber sein. Kleinere Makel sind kein Problem, im Gegenteil, sie zeugen vom antiquarischen Charakter des Werks.
Was die weichen Kriterien betrifft, gilt es vor allem auf das Genre und die Popularität des Buchs zu achten. Selbstverständlich kommen Werke von berühmten Schriftstellern weitaus besser an als „No-Name-Literatur“. Hinsichtlich Genre haben Romane sowie Kunstbücher die besten Chancen, zu einem guten Preis verkauft zu werden. Auch antiquarische Comics sind bei vielen Sammlern sehr beliebt. Nicht zu vergessen schön gestaltete Bücher mit älteren Briefmarken, die oftmals große Begeisterung ernten.
Schlusswort
Wer antiquarische Bücher verkaufen möchte, sollte die harten und weichen Kriterien berücksichtigen, um zu ermitteln, wie es um die Erfolgsaussichten steht. Versprechen die weichen Kriterien ein lohnendes Geschäft, während die harten Aspekte noch nicht überzeugen? Dann empfiehlt es sich, die Bücher zunächst von einem Profi restaurieren zu lassen und anschließend zum Verkauf anzubieten.