Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein nasser und kalten Winter für feuchte Keller sorgt. Nein, gerade dieser Sommer mit den tropischen Wetterbedingungen ist gefährlich. Jetzt hat es mich erwischt: meine sonst soooo trockenen Kellerräume schwitzen regelrecht. Fliesen und Estrichboden schmierig und teilweise richtig nass.
Und das Schlimmste: meine dort gelagerten (meist noch unkatalogisierten) Bücher und Papiere fangen an zu müffeln. Schon wenn ich die Treppe zum Keller hinuntergehe, schlägt mir ein muffiger Geruch entgegen. Das ist nicht gut, nein, ganz und gar nicht gut! Muffige Bücher sind bestimmt nicht nur mir ein Graus.
Also was tun, und möglichst schnell? Denn wenn sich erst Schimmel ausbreitet, kann ich die Bücher nur noch ins Altpapier geben! 🙁
1. Möglichkeit: Bücher im Haus woanders lagern
Ist nicht wirklich eine Lösung, weil es einfach zu viele sind und ich leider keinen anderen Platz dafür habe.
2. Möglichkeit: trockenen Lagerraum mieten
Auch keine echte Alternative: zu umständlich und vor allem auch mit Kosten verbunden. Außerdem in meiner Nähe wohl kaum kurzfristig zu finden.
3. Möglichkeit: mehr lüften
Auf keinen Fall, dadurch wird es nur schlimmer! Die warme Luft strömt rein, und die Luftfeutigkeit schlägt sich als Kondenswasser an den kühlen Kellerwänden und dem Boden nieder. Fazit: Lüften im Sommer führt zu noch mehr Feuchtigkeit im Keller! Im Winter lüfte ich an kalten Tagen regelmäßig. Und in der kalten Jahreszeit hatte ich bisher auch noch nie Probleme mit der Feuchtigkeit und/oder muffigen Büchern.
4. Möglichkeit: „Hausmittel“ wie Wannen mit Sand oder Katzenstreu aufstellen
Kommt auch nicht in Frage, weil die Wirksamkeit doch recht fraglich ist und auch kurzfristig keine Abhilfe leistet. Platz habe ich dafür eigentlich auch keinen – ich müßte dann immer durch die Wannen laufen. Nicht wirklich praktisch!
5. Möglichkeit: ein professioneller Bautrockner / Entfeuchter
Nach langer Recherche entschied ich mich für den Kauf eines professionellen Bauentfeuchters mit integrierter Heizfunktion. Und das Teil ist seit gestern Abend im Einsatz und hat bis heute Mittag der Kellerluft rund 45 Liter (!) Wasser entzogen und die Luftfeuchtigkeit von über 70 % auf derzeit knapp 60 % gesenkt. Als ideale „Archivfeuchte“ gilt ein Wert von rund 40 bis maximal 55 % Luftfeuchtigkeit. Ich habe das Gerät erstmal auf 45 % eingestellt. Auf jeden Fall wirkt es besser als erhofft, der muffige Geruch ist schon nahezu verschwunden.
War zwar nicht so ganz billig und Strom kostet es auch, aber dafür bleiben meine Lagerbestände trocken und geruchsfrei. Hier ist das Teil im Einsatz:
Übrigens gibt es in meinem Antiquariat nur Bücher, deren eventuelle Mängel ich immer ausführlich beschreibe. Auch ein muffiger Geruch bleibt nicht unerwähnt. Bücher und Dokumente aus Raucherhaushalten kaufe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr an. Der Rauchgeruch kann einem doch jeden Spaß beim lesen verderben, oder?
Kommen Sie doch mal wieder in meinem Antiquariat stöbern. In meiner Rubrik „Neues“ finden Sie alle neu katalogisierten Bücher, Postkarten und Dokumente der jüngsten Zeit.