Der Online Handel wächst unaufhaltsam und bedroht immer mehr den stationären Handel. Quasi seit Beginn des Internets und den Start von Amazon in den 90er Jahren ist davon die Rede, dass es die lokalen Buchhandlungen nicht schaffen werden, da der Anstieg an Menschen die Bücher online bestellen wollten tagtäglich gestiegen ist und die Sorge groß war, dass viele Buchhandlungen dann nicht mehr mithalten können. So war auch zu beobachten, dass kleine Buchhandlungen schließen mussten, denn viele entschieden sich dafür nicht mehr in den Laden zu gehen um das Buch vorher nochmal anfassen zu können oder den Klappentext zu lesen, sondern Sie kauften das Buch ganz einfach per Klick online und lassen es sich nach Hause liefern.
Auch die Zahlen belegen das was viele Menschen in den Köpfen haben, wenn sie an Bücher und Amazon in Verbindung denken. Der stationäre Buchhandel begann das Jahr 2015 mit einer erschreckenden Botschaft. E verzeichnete erneut einen deutlichen Umsatzrückgang und zwar um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Sterben der kleinen und mittleren Buchhandlungen geht damit weiter, dass in den vergangenen zehn Jahren ihre Zahl bereits um ein Viertel gesunken ist. Auf der anderen Seite dieser Nachricht steht Amazon, die Umsätze steigen seit Jahren ohne Einbrüche um 20 Prozent und beim Online Buchhandel beherrscht Amazon sogar mehr als 80 Prozent und die Tendenz für die nächsten Jahr ist weiter steigend.
Bei der Frage wie sich der Trend gegen Amazon umkehren oder verhindern lässt, kommt oft ein falscher Gedanke auf, denn Amazon ist nicht der Grund für diese Miesere, sondern vielmehr das Symptom. Denn günstiger ist der Online Riese aufgrund der Buchpreisbindung nicht. Am Preis kann es also nicht liegen, dass immer mehr Menschen Online ihre Bücher bestellen. Vielmehr ist es wohl die Bequemlichkeit, die sich bei den Konsumenten eingeschlichen hat. Denn was den Versand betrifft macht Amazon vieles richtig und überzeugt so die Leute bei sich zu bestellen. Dennoch hat sich die Buchbranche die Frage, was der stationäre Handel von dem Online-Konzern lernen kann, viel zu lange nicht gestellt. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, Imagekampagnen gegen Amazon zu fahren.
Dieses Versäumnis geht auch auf die Struktur des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels selbst zurück. Dieser vertritt sowohl die Interessen der Verlage, des Zwischenhandels als auch der Buchhandlungen. Statt jedoch gemeinsam nach Auswegen zu suchen, verfolgen die einzelnen Gruppierungen längst ihre je eigenen Ziele, anstatt gemeinsam nach entsprechenden Lösungen zu suchen um wieder für frischen Wind im Buchhandel zu sorgen.