Wieder einmal ist mir beim Katalogisieren einiger alter Bücher aus meinem Spezialgebiet Lippiaca etwas Interessantes in die Hände gefallen, dass ich Ihnen heute vorstellen möchte. Es handelt sich um ein Blatt mit einem Gedicht oder Lied in Lippsk Platt.
Übrigens liebe ich regionale Dialekte und unser lippsk Platt ganz besonders. Leider kann ich es aber nicht sprechen (gab es da nicht mal einen VHS-Kurs?), verstehe es aber einigermaßen. Denn meine Großeltern sprachen es noch.
Muin schönet Heumeland
- Wo de graute Herm’m gruißt in’t wuite Land,
wo os Wappen man de wille Reosen fand,
wo man kann de grauten Externsteune seuhn,
do es iuse Heume, do es’t wunnerscheun! - Wo up Herbron steuht de aule Mühlenstump,
wo do jiejenan es auk seon Höpperplump,
wo man kickt bet Wuithen innet Reosenland,
do liggt iuse Barntrup, iuse Heumeland! - Wo man auk nau kürt dat aule lippske Platt,
wo denn auk mol euner fröggt: „Wo geuht Dui dat?“
Wo’t nau lippsken Pickert gift för graut un kleun,
do es iuse Heume, do es’t wunnerscheun! - Wo an’n Westerberge nau de Reihbock springt,
wo de Vügel fluidig ühre Leuer singt,
wo van’n Elkenberge kann’up Barntrup seuhn,
do is iuse Heume, do es’t wunnerscheun! - Dankbor leube Gott wit wui Dui jümmer suin
un us iuser schönen Heume jümmer froin;
haul doch segnend Duine gnodenruike Hand
öbber iuse Heume, öbber’t Reosenland!
Osse Refrain sall eoder kann sungen wern:
Muin schönet Lipperland, diu bist mui recht verwandt,
bluif muine Heume mein Lieben lang!
Et könne öbber auk sungen wern, dat de beuden leßten Ruigen van jeuden Verse wedderhalt werd seo osse Refrain.
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