Okay, okay, ich weiß, dass die Buchmesse schon länger zu Ende ist. Für mich wichtigere Dinge haben mich aber bis heute davon abgehalten, meine Eindrücke von meinem Messebesuch am 11. Oktober 2014 in Worte zu fassen.

Eigentlich hatte ich mir vor Jahren nach dem Besuch der Leipziger Buchmesse (das war 2007) geschworen: Buchmesse? Nie wieder! Ich fand es furchtbar anstrengend (vor allem auch die lange Busfahrt) und streckenweise langweilig und ermüdend. Doch die Zeit heilt ja viele Wunden und läßt auch unangenehme Erinnerungen verblassen. Und als denn die Einladung der Iron Buchblogger zu einem Treffen auf der Frankfurter Buchmesse kam, buchte ich kurzentschlossen doch wieder eine Busfahrt und redete mir ein, dass Frankfurt ja viel näher ist als Leipzig.

Mein Bus startet um 7.00 Uhr ab Detmold. Ich mag ja keinen Terminstress und darum fuhr ich schon kurz nach 6.00 Uhr mit dem Auto los. Das war auch gut so, denn kurz vorm Ziel versperrte mir eine Baustelle den Weg und ich mußte eine recht weite und zeitraubende Umleitung fahren. Der Bus wartete schon und kurze Zeit später ging es Richtung Frankfurt.

Gegen 11.00 Uhr kamen wir an und an diesem Samstag war der Andrang am Eingang recht groß. Es war Samstag und da waren auch Privatbesucher zugelassen. Zunächst verschlug es mich in Halle 6, dort stöberte ich eine Weile in den Angeboten der Kollegen auf der Antiquariatsmesse. Um Diebstählen vorzubeugen, mußten Jacken und Taschen vor dem Betreten an einer Garderobe abgegeben werden. Eigentlich wollte ich mich dort mit zwei Kollegen bekanntmachen. Beide waren aber gerade in scheinbar langwierige Kundengespräche vertieft und ich beschloß, später nochmal vorbeizuschauen. Leider kam ich dann nicht mehr dazu.

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Blick in Halle 6 auf die Antiquariatsmesse
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Eine Auswahl besonders schöner antiquarischer Bücher
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Stöbern in alten Büchern – gibt es etwas Schöneres?
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Riesige Folianten – nicht geeignet als Bettlektüre!

Jetzt brauchte ich erstmal einen Kaffee. Frisch gestärkt machte ich mich auf ins Pressezentrum, wo das Iron Buchblogger-Treffen stattfinden sollte. Ich war nicht die erste, die dort eintrudelte. Nachdem wir uns mit Getränken und kleinen Snacks versorgt hatten, startete eine Vorstellungsrunde. Leider war der Veranstaltungsort ziemlich ungeeignet dafür. Ich habe aufgrund einer sehr lauten Geräuschkulisse und miserabler Akkustik nicht einmal die Hälfte der Vorstellungen verstanden.

Anschließend gab es ein Gruppenfoto mit „Spendenscheck“. Wir hatten gemeinsam beschlossen, unsere Kasse nicht zu verprassen, sondern den „Reportern ohne Grenzen“ zu spenden, die sich für die Rechte von Journalisten und Bloggern einsetzen. Leider hatten die meisten Blogger schon bald danach weitere Termine. Es blieb so viel zu wenig Zeit für Gespräche. Trotzdem fand ich es sehr interessant, mit dem einen oder anderen Buchblogger ein paar Worte zu wechseln.

Treffen der Iron Buchblogger im Pressecentrum
Treffen der Iron Buchblogger im Pressecentrum
Spendenübergabe - ich halte die erste Null! :-)
Spendenübergabe – ich halte die erste Null! 🙂

Zwischenzeitlich war es noch voller geworden. In Halle 3.0, in der ich einige Standbesuche geplant hatte, war es so voll, dass man kaum noch vorwärts kam. An manchen Ständen, an denen Signierstunden stattfanden, hatten sich Menschenschlangen von mehreren hundert Metern gebildet! Ich ergriff die Flucht nach draußen und hörte einer Interviewrunde mit einigen Fantasy-Autoren zu: Thomas Finn, Wolfgang Hohlbein und Michael Peinkofer standen Rede und Antwort.

Thomas Finn, Wolfgang Hohlbein und Michael Peinkofer
Thomas Finn, Wolfgang Hohlbein und Michael Peinkofer

Außerdem tummelten sich auf dem großen Platz zwischen den Messehallen zahlreiche Cosplayer in fantasievollen Kostümen und hier gab es zahlreiche Fressbuden (vor denen aber auch meist endlose Schlangen warteten). Zum Glück fand ich in einer Nebengasse zu Halle 6 einen Imbissstand, bei dem ich recht schnell an die Reihe kam. Danach stromerte ich ziellos durch die Hallen, erfreute mich an einer Druckvorführung des Gutenberg Museums und lauschte einem sehr interessanten Gespräch mit dem Oskar-Preisträger Pepe Danquart.

Vorführung des Gutenberg Museums
Vorführung des Gutenberg Museums
Pepe Danquart
Pepe Danquart

Am späten Nachmittag kam Müdigkeit auf und statt durch die Hallen zu latschen und noch mehr Bücher zu bekucken ging ich lieber nach draußen und fotografierte die faszinierende Messearchitektur. Ich war auch bereits ziemlich geschafft und dann eine der Ersten im Bus. Erstmal hatte ich wieder die Nase voll vom Messetrubel. Der nächste Messebesuch wird frühestens erste wieder so in 5 bis 10 Jahren stattfinden.

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PS: Da muß ich mich doch etwas revidieren – denn bereits Ende November plane ich bereits wieder Den Besuch einer Messe. Allerdings ist es die PaderBow in Paderborn. Da geht es aber um Bogensport statt um Bücher – darum zählt das nicht wirklich! 😉